Dreigliederung

Während der Französischen Revolution wurden drei Begriffe geprägt: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Sie stammen aus einem Bewusstsein, dass der Mensch unterschiedliche Bedürfnisse hat, die er leben können muss, wenn die Gemeinschaft den einzelnen Menschen in seiner Entwicklung unterstützen und der einzelne Mensch seine Fähigkeiten der Gemeinschaft zur Verfügung stellen will.

Beim unbefangenen Betrachten des Menschen kann man ganz deutlich das Denken und Vorstellen vom Empfinden und Fühlen unterscheiden und dies wieder vom tätigen Willen. Keines dieser Gebiete darf die andern unterdrücken, sonst entstehen Krisen oder Krankheiten.

Wenn man diese drei menschlichen Gebiete mit den drei Idealen den Französischen Revolution in Beziehung bringen möchte, wird folgende Zusammengehörigkeit deutlich:

Denken – Freiheit

Fühlen – Gleichheit

Wille – Brüderlichkeit

Diese Beziehungen greifen direkt in das gemeinschaftliche Leben ein. Im Denken muss die volle Freiheit herrschen, um zu neuen Ideen und Vorstellungen zur Bewältigung der gestellten Aufgaben zu kommen. Der Wille braucht die Brüderlichkeit, damit die eigenen Taten nicht zu egoistischer Unterdrückung und Ausbeutung der Mitmenschen führen.

Im Fühlen und Abspüren verbinden wir das ideelle Leben mit dem praktischen Leben und regeln das soziale Miteinander. In der Gesetzgebung äussert sich das so, dass alle Menschen vor dem Gesetz gleichberechtigt sind.

Damit sind wir ganz im öffentlichen Leben drin:

Denken – Freiheit – Wissenschaft

Fühlen – Gleichheit – Gesetz

Wille – Brüderlichkeit – Wirtschaft

Diese drei Gebiete müssen sich voneinander gliedern, aber miteinander in Beziehung bleiben. Deswegen muss immer wieder neu das richtige Verhältnis gesucht werden.

In verschiedenen Aufsätzen und Vorträgen machte Rudolf Steiner dazu Ausführungen.

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